Smart Farming - KI und Visualisierung

Fraunhofer IGD demonstriert Bundesforschungsminister Cem Özdemir neueste Entwicklungen für die Landwirtschaft

Pressemitteilung /

Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Rostock empfing heute Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft, um über die neuesten Entwicklungen im Bereich Smart Farming zu diskutieren. Neben Bundesforschungsminister Cem Özdemir waren auch Vertreterinnen aus Bund und Land bei dem Austausch anwesend, darunter die parlamentarische Staatssekretärin Claudia Müller aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Aus dem Land Mecklenburg-Vorpommern nahm Bettina Martin als zuständige Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten an dem Austausch teil. Im Fokus standen digitale Technologien, die eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft fördern.

© Sebastian Krauleidis
Gemeinsame Diskussion rund um Smart Farming Themen am Fraunhofer IGD in Rostock: Prof. Dr. Uwe Freiherr von Lukas, Claudia Müller, Bettina Martin, Cem Özdemir, Dr. Philipp Wree (v.l.n.r.)

[Rostock] Das Fraunhofer IGD unterstützt mit den Werkzeugen des Visual Computing und der künstlichen Intelligenz die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft. In interdisziplinären Teams stehen die Schwerpunkte Landbewirtschaftung, Tierhaltung und Moor-Monitoring im Fokus. ​Der Standortleiter des Fraunhofer IGD, Prof. Uwe Freiherr von Lukas, begrüßte die Gäste und betonte die zentrale Rolle digitaler Technologien für die Zukunft der Landwirtschaft. Anschließend führte der Leiter der Bioökonomie am Fraunhofer IGD Dr. Philipp Wree durch einen Gallery-Walk, der praxisnahe Einblicke in die Entwicklung von Smart-Farming-Technologien bot. An der Präsentation beteiligten sich zudem verschiedene Kooperationspartner aus den Bioökonomie-Projekten.

»Auch in der Landwirtschaft werden heutzutage hochmoderne Technologien eingesetzt. Das so genannte Smart Farming ist ein wichtiger Forschungsbereich der Zukunft, in dem MV einen Schwerpunkt setzt. Wir bringen dafür in Rostock und Greifswald die besten Voraussetzungen mit: An diesen attraktiven Studienstandorten trifft ländlicher Raum auf gute universitäre Bildung und erstklassige Forschung.
Hier gibt es die Forschungsobjekte und gleichzeitig die zukünftigen Nutznießer unserer Forschung direkt vor Ort: die Landwirtinnen und Landwirte mit ihren Agrarbetrieben«, so Wissenschaftsministerin Martin in ihrem Grußwort.

Anhand eines Projektes zur Grünlandforschung wurde gezeigt, wie durch eine digitalisierte und automatisierte Erkennung von Pflanzenarten und der Analyse des Biomasseaufwuchses sowohl das Grünlandmanagement als auch Fördermöglichkeiten für ökologische Maßnahmen erleichtert werden. Dabei vereint das Fraunhofer IGD die Vorteile von Drohnen und Visual Computing, um Vegetationsanalysen und Arterkennung aus der Luft durchzuführen.​

In dem Projekt »VALPEATS« aus dem Fokusbereich Moor werden Monitoring-Tools auf Basis von künstlicher Intelligenz entwickelt, um ressourcenschonend, transparent und nachvollziehbar über relevante Veränderungen der beobachteten Ökosysteme zu berichten.​

Außerdem wurde vorgestellt, wie mit fortschrittlichen Computer Vision-Methoden an praxistauglichen Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen in der landwirtschaftlichen Viehhaltung anwendungsorientiert geforscht wird. Am Projekt zur Früherkennung der Lahmheit von Kühen konnte gezeigt werden, wie Symptome wie ein gekrümmter Rücken und ein verändertes Abliegeverhalten jeweils kameragestützt über Computer Vision erkannt werden.​

Dr. Philipp Wree betonte die Bedeutung dieser Entwicklungen: »Wir forschen am Fraunhofer IGD anwendungsorientiert, also immer an den konkreten Bedarfen derjenigen ausgerichtet, die später mit unseren Entwicklungen arbeiten und Entscheidungen treffen.«

 

Der Besuch unterstreicht die wachsende Bedeutung der Digitalisierung in der Landwirtschaft. Die bei Fraunhofer in Mecklenburg-Vorpommern entwickelten Technologien leisten einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Agrarwirtschaft und stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Branche.