Die Rekrutierung von Fachkräften gestaltet sich immer schwieriger und aufwendiger. Dies gilt für eine Vielzahl technischer Berufe, auch in der Entwicklung, Planung und Qualitätssicherung. Laut aktueller Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit für das Jahr 2023 lag die Zahl der Engpassberufe bei 183. Ebenso präsent ist der Nachwuchsmangel in den nicht-technischen Berufen, wie z. B. in der Pflege, mit weitreichenden Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft Deutschlands.
Die demografische Entwicklung führt auch in den kommenden Jahren zu einem deutlichen Rückgang des Arbeitskräfteangebots. So sinkt die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bis zum Jahr 2035 um 3,5 Mio. Personen (bzw. um 4,4 Mio. bis 2040, vgl. Abbildung, Quelle: Quelle: Eigene Berechnungen Prognos AG auf Basis des Zensus 2022 und der 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung). Das entspricht 7 Prozent bzw. 10 Prozent der derzeit Erwerbstätigen. Die niedrigen Geburtenraten in Deutschland und Europa verschärfen die Situation. Auch der Zuzug von Arbeitskräften aus dem Ausland wird diese Lücke nicht schließen können.
Dennoch wird die Nachfrage nach spezifischen Qualifikationen steigen. Globalisierung und Dekarbonisierung, zunehmende Technisierung, Digitalisierung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz verändern die Zukunft der Arbeit. Unternehmen stellen veränderte Anforderungen an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und fordern insbesondere digitale Kompetenzen. So nehmen potenzielle Arbeits- und Fachkräfteengpässe weiter zu.
Technologien stärken Qualifikation und Leistungsfähigkeit
Computer und computergesteuerte Maschinen können eine Vielzahl von Tätigkeiten unterstützen und damit deutliche Leistungssteigerungen erzielen. Folglich bieten digitale Technologien mehr und mehr Ansatzpunkte, entstehende Arbeits- und Fachkräfteengpässe zu reduzieren. Rund 60 Prozent der Tätigkeiten in Fachkraftberufen können durch die Anwendung digitaler Technologien substituiert werden (Institut für Arbeitsmarktforschung).
Hierbei geht es sowohl um Produktivitätssteigerungen als auch um eine sinnvolle und wünschenswerte Entlastung. Dies führt zu (technisch) attraktiveren Arbeitsumgebungen, in denen Routineaufgaben an die Technik abgegeben werden können. Bedeutend ist das auch, um den qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen und ihm weitere Entwicklungschancen zu bieten.
Wir stellen ausgewählte Technologien des Fraunhofer IGD vor, die zeigen, was heute schon möglich ist – und wie sich die Arbeitswelt von morgen ändern wird.