In der aktuellen Ausnahmesituation ist medizinisches und pflegerisches Personal in Krankenhäusern herausgefordert, dem dynamischen Geschehen auf der Station zu folgen. Viele und zeitlich verstreut aufgenommene Fälle stehen dem sinkenden Personalstand in Diagnostik, Therapie und Pflege gegenüber. Dementsprechend müssen die Behandlungszeiten ausgewogen nach Schwere, Erkrankungsverlauf und nach dem aktuellen Zustand der Patienten vergeben werden. Dies erfordert ein hohes Maß an Übersicht. Health@Hand vom Fraunhofer IGD ist ein visueller Leitstand, der Gesundheits- und Verwaltungsdaten an einem virtuellen Abbild der realen Station bzw. Klinik visualisiert und alle relevanten Daten übersichtlich darstellt. Auf dem PC oder Tablet sieht das Personal den virtuellen Zwilling der Station und kann sofort erkennen, wo sich beispielsweise ein mobiles Beatmungsgerät im Augenblick befindet. Die Software gewährt außerdem unkompliziert Zugriff auf alle digital zur Verfügung stehenden Daten über einen Patienten inklusive der Live-Vitaldaten.
In der letzten Entwicklungsphase wurde eine Reihe an Funktionen ergänzt, die gerade in einer Phase hoher Belastung zum Tragen kommen. So können Nutzer nun auch Räume überwachen, die sich außerhalb des Gebäudes befinden, beispielsweise in einem temporär eingerichteten Behandlungsbereich. Außerdem gibt es ein Ampelsystem zum Infektionsstatus eines Patienten sowie eine Übersicht der aktuellen Belegschaft. Dadurch kann Health@Hand in Not- und Krisensituationen als zentraler Leitstand verwendet werden, um Daten zu analysieren und Entscheidungen zu unterstützen. Hier laufen an einem Punkt alle erforderlichen Informationen zur Lagebeurteilung und Entscheidungsfindung zusammen. Kritische Situationen lassen sich damit schneller auflösen und Aufgaben reibungsloser abarbeiten.