Hugo-Geiger-Preis für Max Limper
Die Nachtschichten am Schreibtisch tragen Früchte: Seine Forschungen an 3D-Datenverarbeitung haben Max Limper nicht nur einen Doktortitel und eine erfolgreiche Ausgründung beschert, sondern nun auch den 1. Hugo-Geiger-Preis. Glückwunsch!
Niemand mag Ladezeiten. Onlinehändler etwa, die ihre Waren als dreidimensionale Modelle präsentieren wollen. Die Kundschaft akzeptiert erfahrungsgemäß nur kurze Ladezeiten, bis sie weiterscrollt. Oder Max Limper. Er hat eine vollautomatisierte Verarbeitungspipeline zur Optimierung von 3D-Daten entwickelt, die eine Onlinedarstellung der 3D-Modelle in Rekordzeit ermöglicht. Für das in der Dissertation vorgestellte Streamingverfahren »POP Buffers« und den neuen Datenstandard »SRC« erhielt Limper nicht nur hochverdient seine Doktorwürde, sondern beeindruckte auch die Jury des Hugo-Geiger-Preises: 1. Platz! Am 26. Februar überreichte der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Hubert Aiwanger die Urkunde in München.
Wir freuen uns für unseren ehemaligen Mitarbeiter und stellvertretenden Abteilungsleiter, der auch nach der Promotion dem Fraunhofer IGD nicht den Rücken gekehrt hat: Mittlerweile wird die Software unter dem Namen »RapidCompact« (ehemals »instantUV«) von Limpers 2018 gegründeten Spinoff-Unternehmen Darmstadt Graphics Group DGG weiterentwickelt und erfolgreich von Lizenznehmern wie der Smithsonian Institution oder der Firma ZEISS zur Aufbereitung von 3D-Daten für die Onlinepräsentation eingesetzt. Ferner unterstützt die neue Software Anwendungen der Virtuellen (VR) oder der Erweiterten Realität (AR). Die Arbeiten des Informatikers im Bereich der Standardisierung bildeten einen Meilenstein für das neue Datenformat »glTF 2.0«, welches mittlerweile derart an Beliebtheit gewonnen hat, dass es in zahlreichen populären Alltagsanwendungen wie Microsoft Office und auf gängigen Webplattformen wie Facebook unterstützt wird.
Über den Hugo-Geiger-Preis
Mit dem Hugo-Geiger-Preis zeichnet das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie drei hervorragende Promotionsarbeiten aus. Kriterien der Beurteilung sind: wissenschaftliche Qualität, wirtschaftliche Relevanz, Neuartigkeit und Interdisziplinarität der Ansätze. Benannt ist der Preis nach dem Staatssekretär Hugo Geiger, der als Schirmherr der Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft am 26. März 1949 fungierte. Vergeben wird ein erster, zweiter und dritter Preis. Die Dotierung beträgt 5000, 3000 und 2000 Euro.