Digitalisierung in der Pflege

Digitale Systeme verbessern die Pflegeprozesse und gestalten sie effizienter. Angesichts des enormen Fachkräftemangels in Krankenhäusern und Pflegeheimen ist dies dringend nötig. Doch was genau bedeutet Digitalisierung in der Pflege?

Im Wesentlichen umfasst sie die Einführung und Nutzung von elektronischen Gesundheitsakten, den Ausbau der Telemedizin, die digitale Pflegedokumentation sowie die Nutzung von intelligenten Assistenzsystemen. Diese Technologien ermöglichen eine bessere Vernetzung der verschiedenen Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen, fördern den Informationsaustausch und tragen dazu bei, dass pflegerische Maßnahmen zielgerichteter gestaltet werden.

Die Vorteile der Digitalisierung in der Pflege sind vielfältig: Patientinnen und Patienten profitieren von einer individuelleren Betreuung, da digitale Systeme den Gesundheitszustand kontinuierlich überwachen und medizinisches Personal so frühzeitig auf Veränderungen reagieren kann. Digitale Dokumentationssysteme entlasten Pflegekräfte, was ihnen mehr Zeit für die direkte Betreuung verschafft. Auch Angehörige von Pflegebedürftigen können durch digitale Anwendungen optimal in den Pflegeprozess eingebunden werden und erhalten einen besseren Überblick über den Gesundheitszustand der pflegebedürftigen Person.

Unser Know-how

Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD setzt sich seit Jahren intensiv mit den Herausforderungen der Pflegebranche auseinander. Der Schwerpunkt unseres Competence Centers Gesundheit und Pflege liegt dabei auf digitalen Assistenzsystemen – von Smart Devices über Smart Environments bis hin zu Smart Furniture.

In Kooperation mit verschiedenen Pflegeeinrichtungen entwickelt das Fraunhofer IGD mobile Anwendungen wie Smartwatches fürs Handgelenk und kabellose Sensoren, die am Bein befestigt werden. Diese unauffälligen, komfortabel tragbaren Messysteme erfassen Pflegetätigkeiten automatisch oder dokumentieren wichtige medizinische Parameter von Patientinnen und Patienten.

Im Rahmen der Smart-Living-Technologien des Fraunhofer IGD für Pflegeeinrichtungen und private Wohnungen vereinfachen unterschiedlichste Sensoren und deren Vernetzung das Leben und sorgen für mehr Sicherheit und einen selbstbestimmten Alltag. Und auch bei der Verteilung von Medikamenten in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern unterstützen die digitalen Systeme des Fraunhofer IGD. Mit Hilfe einer Kamera werden zum Beispiel Tabletten erfasst und mittels einer KI-basierten Software ausgewertet. So erhält jede Person die richtigen Tabletten.

Kapazitive Sensoren, integriert in Möbelstücke, bieten innovative Möglichkeiten zur Gesundheitsüberwachung. Diese Sensoren erfassen Berührungen, was sie ideal für die Kontrolle von Vitaldaten macht. Durch die kontinuierliche und unauffällige Überwachung ermöglichen kapazitive Sensoren eine frühzeitige Erkennung von Gesundheitsproblemen und tragen somit zu einer präventiven Gesundheitsversorgung bei.

Aktuelle Herausforderungen und Projekte

 

Optische Medikamentenkontrolle

 

Ortsunabhängige Venenfunktionsmessung

 

Gesünderes Arbeiten am Bildschirm

 

Kapazitive Sensoren in Möbeln zur Gesundheitsüberwachung

 

Visueller Leitstand für die Überwachung von Pflegestationen