Sonderausstellung Java Gold: Digitalisierung durch den CultArm3D-P
Im August waren unsere Experten der Abteilung Digitalisierung von Kulturerbe eine Woche lang in Mannheim und haben Schmuckstücke aus Gold (7. bis 15. Jahrhundert) in den Reiss-Engelhorn-Museen (rem) mit dem autonomen CultArm3D-P Scansystem dreidimensional in Form und Farbe erfasst. Erstmals konnten mit photogrammetrischen Verfahren sehr hoch aufgelöste 3D-Modelle sehr kleiner Objekte mit stark reflektierenden Oberflächen generiert werden, welche es Besuchern erlauben, jedes kunstvolle Detail der ausgestellten Stücke, ganz ohne 3D-Brille oder andere Hilfsmittel, auf großformatigen autostereoskopischen Bildschirmen auf sich wirken zu lassen. Nicht nur die Besucher in Mannheim profitieren davon, denn: Die virtuellen Repliken realer Objekte in wissenschaftlich hoher und reproduzierbarer Qualität lassen sich weltweit gleichzeitig nutzen.
Der am Institut entwickelte Scan-Arm CultArm3D-P arbeitet vollautomatisch und digitalisiert sowohl Geometrie als auch Textur. So sind detailgetreue Auflösungen bis zu 20 µm möglich. Die Objekte können dabei aktuell einen Durchmesser von bis zu 50 cm und eine Höhe von bis zu 80 cm haben – der Arm umkreist die Objekte vollständig autonom. Ein weiterer Vorteil des CultArm3D-P ist seine Mobilität: In wenigen Schritten ist er eingepackt und kann an einem anderen Ort wiederaufgebaut werden. Damit ist er nicht nur für große Institutionen interessant, sondern auch für kleinere Museen, die sich kein eigenes Digitalisierungszentrum leisten können und ihre wertvollen Artefakte bislang über weite Strecken transportieren mussten. Für Neugierige gibt es mehr Infos zum CultArm3D-P hier.
Die Sonderausstellung „Javagold – Pracht und Schönheit Indonesiens“ startet am 15. September und läuft bis zum 13. April 2020 im Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen (rem) in Mannheim. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag (11 bis 18 Uhr) zu sehen. Geöffnet ist auch an Feiertagen.