US-Kinofilm setzt auf deutsche 3D-Drucktechnologie

Pressemitteilung /

Die Macher des Stop-Motion-Films »Mister Link« setzten bei der Produktion ihrer Figuren auf den 3D-Druckertreiber des deutschen Forschungsinstituts Fraunhofer IGD. Das Ergebnis ist jetzt im Kino zu sehen.

© LAIKA Entertainment
Bei der Stop-Motion-Animation werden Figuren zwischen einzelnen Aufnahmen in kleinen Schritten bewegt – 24 Bilder werden zu einer Sekunde Film.

(Darmstadt) Am 30. Mai feiert »Mister Link«, der neue Animationsfilm von LAIKA, Premiere in den deutschen Kinos. Christoph Maria Herbst, Bastian Pastewka und Collien Ulmen-Fernandes leihen ihre Stimmen den Figuren. Für deren Produktion nutzte das US-Animationsstudio erstmals den 3D-Druckertreiber Cuttlefish des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD. Für einen Stop-Motion-Film werden zigtausend minimal unterschiedliche Gesichtsausdrucke ein und derselben Figur auf dem 3D-Drucker ausgedruckt. Die größte Herausforderung besteht darin, dass jeder einzelne Farbton eines Ausdrucks genau dem vorausgegangenen entsprechen muss – eine der Aufgaben des Druckertreibers.

 

Präziser 3D-Druck haucht Stop-Motion-Figuren Leben ein

Bei der Stop-Motion-Animation werden aufwendig produzierte Figuren in kleinen Schritten bewegt. Nach jeder dieser Veränderungen werden Fotos gemacht, sodass die einzelnen Standbilder zu einem kompletten Kinofilm zusam­mengefasst werden können. Durch die Reihung der Standbilder in schneller Folge entsteht die Illusion von Bewegung. So wird aus jeweils 24 Bildern eine Sekunde Film. Um die Mimik der Figuren zu animieren, pro­duzierte LAIKA für »Mister Link« über 106.000 hochdetaillierte farbige Gesichter im 3D-Druck. »Wir verwenden 3D-Drucker in Stop-Motion-Produktionen seit ›Coraline‹, dem ersten Film von LAIKA,« erzählt Brian McLean, Director of Rapid Prototype. »Für unsere aktuelle Produktion ›Mister Link‹ haben wir die Technologien des Fraunhofer IGD eingesetzt, weil sie eine einzigartige Farbkonsistenz und geo­metrische Genauigkeit ermöglichen. Durch die Kombination der Cuttlefish-Software mit der Stratasys-J750-Hardware konnten wir die komplexesten farbigen 3D-Drucke erstellen, die je produziert wurden.«

 

Über den 3D-Druckertreiber Cuttlefish

Die Cuttlefish-Software des Fraunhofer IGD ist ein universeller Druckertreiber, unterstützt also verschiedene 3D-Drucktechnologien. Er ermöglicht es, mit vielen Druckmaterialien gleichzeitig zu arbeiten, die Geometrie, die Far­ben sowie die feinen Farbübergänge des Originals exakt wiederzu­geben und den Ausdruck auf dem Bildschirm vorab zu simulieren. Auch Transluzenzen, also partiell oder komplett durchsichtige Materialien, können gedruckt werden. Die Lichtstreuung eines Objekts und die Veränderung von Farbe und Oberflächenstruktu­ren je nach Lichteinfall werden berücksichtigt. Ein derart realitätsgetreuer 3D-Druck kommt nicht nur in der Filmindustrie zur Anwendung, sondern auch in anderen Bereichen, wie Medizin, Automobilbau oder im Kulturbereich. Er ist ein immer wichtiger werdendes Fertigungsverfahren zur Herstellung von Prototypen, Produkten oder Replikaten.