Ob beim Prototypenbau oder der nicht vollautomatisierten Serienfertigung – die Herausforderungen in industriellen Produktionsprozessen sind vielfältig. Die Lösung Marquis führt Werkerinnen und Werker durch die Abfolge des Zusammenbaus und dient gleichzeitig der Qualitätskontrolle. So vermeiden Anwender folgenschwere Fehler und Stillstandszeiten.
Visuelle Inspektion während des laufenden Produktionsprozesses: Der Montagearbeitsplatz Marquis leitet Fertigungsschritte an, weist dabei auf fehlerhaft montierte Bauteile hin und unterstützt Werkerinnen und Werker beim korrekten Aufbau. Indem das System jeden einzelnen Arbeitsschritt erfasst, kann es auch eine zusätzliche Dokumentation ersetzen. Ob lediglich mit Bildnachweis oder mit zusätzlichem Kommentarfeld – die Fraunhofer-Lösung reduziert den Aufwand für die Qualitätssicherung rundum.
Qualitätssicherung mittels dreidimensionaler Daten
Marquis vereint Künstliche Intelligenz (KI) mit Augmented Reality (AR). Als Add-On-Lösung für die Industrie lässt sie sich unmittelbar in Produktionsprozesse einbetten. Je nach individueller Anforderung ist sie tief in das System des Kunden integrierbar. Zum Anlernen benötigt Marquis keine realen Fotos. Das Training erfolgt mit computergenerierten Bildern auf Basis der CAD-Modelle – die Vorlaufzeit reduziert sich im Vergleich zu bisherigen Lösungen enorm. Das macht Marquis auch bei kleinen Losgrößen wirtschaftlich. Insbesondere für den Prototypen- und Betriebsmittelbau relevant: Die Trainingsdaten stehen bereits vor der Fertigung des ersten Bauteils zur Verfügung.
Wirtschaftliche Zusammenbaukontrolle
Marquis nutzt vier Kameras, die auf das Arbeitsfeld der Werkerinnen und Werker gerichtet sind. Diese detektieren die verschiedenen Bauteile. Auf einem seitlich angebrachten Bildschirm als AR-Ausgabeeinheit ist ersichtlich, wenn eine Komponente falsch ausgewählt oder nicht korrekt installiert wurde. So ermöglicht die Lösung, den Lernaufwand der Werkerinnen und Werker zu reduzieren – und Montageprozesse kosteneffizient zu gestalten.
Neben der neuartigen KI-basierten Objektdetektion greift die Fraunhofer-Lösung unter anderem auf fortschrittliche Tracking-Algorithmik zurück, die schon heute im Automotive-Bereich Einsatz findet. Diese wurden ebenfalls am Fraunhofer IGD entwickelt und mittlerweile vom Spin-off Visometry GmbH betreut und vermarktet. Marquis geht einen entscheidenden Schritt weiter und bietet automatisierte Qualitätskontrolle und eine intuitive Montageunterstützung an.