Augmented Reality und neue Sensoren sollen Taucheinsätze zur Munitionsbergung sicherer machen

Arbeitsschutz beim Bergungstauchgang

Das Forschungsprojekt TOxAR entwickelt ein Arbeitsschutzsystem für nach alter Kriegsmunition suchende Bergungstaucher. Schadstoffsensoren ermitteln die akute Belastung durch TNT & Co., und ein Alarmsystem zeigt Gefahrenquellen über ein Augmented-Reality- Display direkt in der Taucherbrille in Echtzeit an.

Unmengen an Munitionsaltlasten aus den beiden Weltkriegen liegen am Grund der deutschen Nord- und Ostsee. Die Bergung ist aufwendig, teuer und gefährlich. Die schädlichen Substanzen gefährden die Umwelt wie auch die professionellen Taucherinnen und Taucher, welche eine tragende Rolle bei der Bergung spielen.

 

Arbeitsschutz unter Wasser durch innovative Sensorik

Grundlage des Arbeitsschutzsystems für Unterwasserarbeiten TOxAR (Toxic Alarm with AR-Assistance under water) bildet eine Reihe neuer Sensoren. Diese messen sowohl die ans Wasser abgegebenen Bestandteile konventioneller Kampfstoffe – vorrangig TNT – als auch chemische Stoffe wie Senfgas oder Abbauprodukte von Arsen. Derlei Abbauprodukte können bei Kontakt die Haut verätzen und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

 

Messen und Kommunizieren in Echtzeit

Vor einer Bergung stecken Tauchende das Gebiet mit Sensorlanzen ab, welche sowohl Schadstoffsensoren tragen als auch Navigations- und Kommunikationsknotenpunkte bilden – damit können Tauchende und das Schiff bzw. die Tauchzentrale in Echtzeit miteinander kommunizieren. Das System TOxAR bestimmt die Position der Taucherin oder des Tauchers unter Wasser, analysiert eine eventuell austretende Schadstofffahne und erkennt damit eine mögliche Gefährdung sofort.

 

AR in der Taucherbrille

Wenn beim Tauchgang Kampfstoffe geborgen werden sollen, werden geringe Sichtweiten schnell zur Bedrohung. Deshalb beinhaltet das Projekt TOxAR auch die Entwicklung eines Augmented-Reality-Systems für die Taucherbrille. Der Taucher oder die Taucherin erhält Orientierungshilfen und Warnungen bei ermittelten Schadstoffbelastungen direkt in der Taucherbrille oder auf einem Display am Handgelenk. Damit ist ein Rückzug bei entstehender Gefahr durch Schadstoffe schneller als bisher möglich. Das Display wird so entwickelt, dass es beim Tauchen nicht irritiert oder das Sichtfeld unnötig einschränkt.

 

Branche Maritime Wirtschaft

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