Moor-Wiedervernässung

Rückgang der Moore: Aktiver Moorschutz ist gefragt

Moore sind riesige Kohlenstoffspeicher, bedecken dabei allerdings nur 3 % der Landfläche der Welt. In Deutschland sind Moore in großem Umfang entwässert worden, um sie landwirtschaftlich nutzen zu können. Durch die Entwässerung tritt Sauerstoff in den Torf ein und die Moore setzen enorme Mengen CO2 frei, weitere Ökosystemleistungen gehen verloren. Mit der Wiedervernässung der Flächen können Emissionen gestoppt werden und Ökosystemleistungen reaktiviert werden – Moore können somit zur Erreichung von Klimazielen beitragen. Neben ihrer Klimawirksamkeit sind nasse Moore essenzielle Habitate für hoch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten.

Die Wiedervernässung von Mooren ist eine Mammutaufgabe: Mit dem derzeitigen Tempo von durchschnittlich rund 2.000 Hektar Wiedervernässung pro Jahr wird das für Deutschland gesetzte Ziel von 250.000 Hektar bis 2030 (BUND-LÄNDER-ZIELVEREINBARUNG zum Klimaschutz durch Moorbodenschutz) nicht erreicht. Dies hat vielfältige Gründe, von denen sich viele mit einem Mangel an Monitoringdaten in Verbindung bringen lassen.

Unser Beitrag: KI-gestütztes Monitoring für effektives Moormanagement

Für die Verbesserung des Moormanagements vernetzen wir vorhandene wissenschaftliche Erkenntnisse sowie Daten aus der Grundlagenforschung mit in situ Sensorik und führen diese mit KI-getriebener Auswertung von Drohnenbilddaten (Computer Vision) zusammen. Die Analyse dieser Daten kann für ein valides Monitoring in Hinblick auf den Emissionsrückgang (GEST-Methode, z.B. für MoorFutures) und die Biodiversität nach Wiedervernässung (Ökopunkte) genutzt werden.

Neben der Nachweisführung über die Einhaltung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen ist dieses Monitoring die Grundlage für die Verifizierung von Umweltzertifikaten und kann zur Mobilisierung von privatwirtschaftlichen Mitteln für Naturschutzprojekte führen. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Moore schnell und flächendeckend in einen naturnahen Zustand versetzt werden können.

Landschaftsplanungsbüros, Zertifizierer und Projektentwickler können räumliche Übergänge bei der Treibhausgasabschätzung besser erfassen und die Biodiversität dauerhaft beobachten und daraus Skalierungen für größere Flächen entwickeln.

Projekte

 

Inwertsetzung von Mooren als CO₂-Speicher

In unserem Projekt VALPEATS entwickeln wir KI-basierte Monitoring-Tools zur objektiven Bewertung von Ökosystemleistungen

Datenschutz und Datenverarbeitung

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Konsortien in der Moorforschung

Das Fraunhofer IGD hat für den engen Austausch mit der Moorwissenschaft ein Projektbüro am Institut für Botanik und Lanschaftsökologie der Universität Greifswald eröffnet und bearbeitet das Thema mit einem interdisziplinären Team. Die Themen werden in enger Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus Landwirtschaft, Planung und Verwaltung sowie der verarbeitenden Industrie nach den Prinzipien des User Centered Design bearbeitet. Sollten Sie Interesse an unseren Projekten oder einer Zusammenarbeit haben, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

Innerhalb der Initiative BWSF bearbeiten auch folgende Institute Themen zu Moor und Paludikultur:

Fraunhofer IVV

Fraunhofer IGP

Link zur Universität Greifswald:

https://botanik.uni-greifswald.de/moorkunde-und-palaeooekologie/