Die europäische Cloud-Initiative GAIA-X soll Europa unabhängiger von amerikanischen und asiatischen Cloud-Anbietern machen, woraufhin das Bundeswirtschaftsministerium aus rund 130 GAIA-X-konformen Projektbewerbungen 16 Leuchtturmvorhaben ausgewählt hat.
Das Fraunhofer IGD wirkt an einem dieser ersten konkreten Cloud-Projekte mit, nämlich an Marispace-X (Smart Maritime Sensor Data Space X), und profitiert ab Januar 2022 von der Förderung mit einem Volumen von rund 15 Millionen Euro für drei Jahre. Nach der Vision des Projektkonsortiums aus norddeutschen Firmen und Forschungseinrichtungen unter der Leitung der 1&1 IONOS SE soll ein maritimer Datenraum erstmals dafür sorgen, alle maritimen Daten zusammenzuführen und Open source zur Verfügung zu stellen. Dafür machen die Projektpartner maritime (Geo-)Daten nutzbar, sodass sich diese miteinander verknüpfen und über intelligent vernetzte Sensoren und Datenträger (Internet of Underwater Things) verarbeiten lassen. Daraus ergeben sich zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten im Kontext der Blue Economy, um beispielsweise Offshore-Windanlagen zu warten und zu betreiben, um Munitionsaltlasten zu kartieren, biologischen Klimaschutz zu betreiben und vieles mehr.
Das Fraunhofer IGD in Kiel bringt seine Expertise im Edge Computing und Cloud Computing ein sowie bei der KI-basierten Datenanalyse, Datenaufbereitung und Datenhaltung, um einen Digitalen Zwilling der Meere zu schaffen. Die Projektpartner nutzen das Digital Ocean Lab des Fraunhofer IGD (s. S. 32) als Testumgebung und ersten Demonstrator eines GAIA-X-konformen technischen und architektonischen Datenraums im Meer, während das neu gegründete Leistungszentrum Sustainable Ocean Business (mehr Info) als einer der Transferpartner fungiert.