Bau-DNS

Ganzheitliches Verfahren für eine nachhaltige, modulare und zirkuläre Gebäudesanierung 

Die Anforderungen an die Baubranche und insbesondere an die Gebäudesanierung haben sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Neben der Notwendigkeit, die Umwelt zu schonen und Ressourcen effizient zu nutzen, ist auch die Schaffung von langlebigen und adaptierbaren Gebäuden eine zentrale Herausforderung. Ein ganzheitliches Verfahren, das auf Nachhaltigkeit, Modularität und Kreislaufwirtschaft setzt, bietet eine vielversprechende Lösung, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Aber wie kann ein solches Verfahren aussehen, und welche Vorteile bietet es?

1. Nachhaltigkeit als Fundament der Sanierung

Die Nachhaltigkeit in der Gebäudesanierung verfolgt das Ziel, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, die Ressourcennutzung zu optimieren und den Lebenszyklus von Gebäuden zu verlängern. Ein nachhaltiger Ansatz geht über die bloße Verbesserung der Energieeffizienz hinaus und umfasst die Auswahl von Materialien, die Reduktion von Emissionen sowie die Schaffung von Raum für eine zukünftige Umnutzung oder Demontage. Zu den zentralen Aspekten der nachhaltigen Gebäudesanierung zählen:

  • Energieeffizienz: Die energetische Sanierung von Gebäuden steht oft im Vordergrund. Hierbei werden sowohl die Dämmung als auch innovative Heiz- und Kühltechniken wie Wärmepumpen oder Solaranlagen integriert, um den Energieverbrauch langfristig zu senken.
  • Ressourcenschonung: Der Einsatz umweltfreundlicher Materialien, wie recycelte Baustoffe oder Produkte mit geringerem CO₂-Ausstoß, trägt zur Ressourcenschonung bei.
  • Lebenszyklusorientierung: Die gesamte Lebensdauer des Gebäudes wird berücksichtigt. Dies bedeutet nicht nur, dass bauliche Veränderungen heute nachhaltig sein müssen, sondern dass auch die spätere Rückführung der verwendeten Materialien in den Kreislauf beachtet wird.

 

© Fraunhofer IGD
Übersicht Architektur und Gesamtprozess für den Digitalen Zwilling

2. Modularität – Flexibilität und Zukunftsfähigkeit

Ein weiteres wichtiges Konzept in der nachhaltigen Gebäudesanierung ist die Modularität. Modularität bedeutet, dass Gebäude aus standardisierten, wiederverwendbaren und flexiblen Bauelementen bestehen. Dies bietet mehrere Vorteile, sowohl bei der Sanierung als auch bei zukünftigen Umbauten oder Erweiterungen:

  • Anpassungsfähigkeit: Mit modularen Systemen können Gebäude leicht an veränderte Bedürfnisse und Nutzungen angepasst werden. Raumaufteilungen lassen sich schnell verändern, ohne umfangreiche Neubauten oder Abrisse vornehmen zu müssen.
  • Kosteneffizienz: Durch den Einsatz standardisierter Bauteile können Kosten gesenkt werden, da die Produktions- und Transportprozesse effizienter gestaltet werden. Zudem können einzelne Module im Falle von Schäden einfach ersetzt werden.
  • Zukunftsfähigkeit: Gebäude, die modular aufgebaut sind, sind besonders zukunftsfähig. Sollte beispielsweise die Nutzung des Gebäudes ändern, können neue Module ohne große Eingriffe in die bestehende Struktur hinzugefügt oder entfernt werden.

 

Punktwolken-Scan des IPM

Erzeugung von 2D- und 3D-Geometrie aus Punktwolken und Bilder der Bestandsaufnahme

Beteiligte Fraunhofer-Institute

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP (Koordinator)

Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF

Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

Fraunhofer-Institute für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

Fraunhofer Italia IEC