»Deep Fakes«: Können Kopien Kunst sein?

Kopien hatten in der Kunst schon einen zweifelhaften Ruf, bevor Deep Fakes auch in der Gesellschaft für Unruhe sorgten: Die Medienmanipulation hat durch die autonomen Techniken der Künstlichen Intelligenz neue Höhen erreicht. In den »EPFL Pavilions« in Lausanne treffen computergenerierte Deep Fakes auf Kunst – aber warum?

Die Ausstellung »Deep Fakes: Art and Its Double« beweist eindrucksvoll, dass realistisch wirkende, durch Techniken der Künstlichen Intelligenz abgeänderte oder verfälschte Medieninhalte – Deep Fakes – in der Kunst mehr sind als nur seelenlose Replikate. Unglücke wie der Brand in Notre-Dame haben aufgezeigt, wie fragil auch die mächtigsten Bauwerke sein können. Was sich als glücklicher Zufall für die Restauratorinnen und Restauratoren entpuppt, mutet schon beinahe ironisch an: Die beste digitale Kopie der Kirche liegt ausgerechnet den Entwicklern eines Videospiels vor – ein Genre, das selbst um seinen Platz in der Kunst kämpft.

Auch kleinere Exponate sind gefährdet, ob durch Krieg, Naturkatastrophen oder den Transport von Ausstellung zu Ausstellung. Der am Fraunhofer IGD entwickelte 3D-Scanner CultLab3D führt in Lausanne vor, wie einfach ein digitales Replikat erstellt werden kann – und wie effektiv dieser Scanner arbeitet. Der CultArm3D scannt die Samurai-Maske aus der Edo-Zeit live vor den Augen der Besucherinnen und Besucher, welche das daraus resultierende 3D-gedruckte Faksimile mit dem Original vergleichen können – ein täuschend echtes Ergebnis.

So funktioniert der vollautomatische 3D-Scan:

Objekte bis zu 50 cm Höhe und 30 cm im Durchmesser eignen sich für den vollautomatischen Scanprozess, der lediglich 5–15 Minuten dauert. Der CultArm3D erfasst Geometrie und Textur von 3D-Artefakten auf einem Drehteller vollautomatisch. Durch Selbstkalibrierung ist er einfach und schnell in der Handhabe. Die präzise Geometrieerfassung und farbkalibrierte Texturen liegen sofort vor. In 90 Prozent der Fälle ist beim Digitalen Zwilling des Objekts keine Nachbearbeitung nötig. Das virtuelle Objekt kann nicht nur auf dem Bildschirm angeschaut werden, sondern farb- und formgetreu 3D-gedruckt werden.

 

Branchen Kultur und Kreativwirtschaft

Je realistischer 3D-Darstellungen auf uns wirken, desto facettenreicher sind die Anwendungsgebiete. Dank unserer etablierten 3D-Druck- und 3D-Scanningtechnologien bieten wir neben hochpräziser Einzelanfertigung ebenso wirtschaftliche und schnelle Verfahren für Großserien an. Von Erfassung über Visualisierung bis hin zur Reproduktion – wir kennen uns damit aus, Geometrien hochpräzise zu erfassen und wiederzugeben.