Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Die interaktive Web-Anwendung für Parkinson fördert das Verständnis von Symptomen und Krankheitsverlauf. Sie ermöglicht eine individuelle Risikobewertung, unterstützt bei Therapieentscheidungen und Lebensstilanpassungen. Patientinnen und Patienten können mit ihr selbstbewusste Entscheidungen treffen.
Medizinische Endscheidungsunterstützung
Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD hat den Parkinson-Monitor entwickelt, um Medizinerinnen und Medizinern ergänzend zu ihren persönlichen Erfahrungswerten datenbasiert in ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen. Sie können so eine präzisere Vorhersage des Krankheitsverlaufs mittels KI-Analysen stellen und die Behandlung anpassen. Gleichzeitig hilft der Parkinson-Monitor den Patientinnen und Patienten, ihre eigene Krankheit besser zu verstehen.
Der Parkinson-Monitor zielt zudem darauf ab, zukünftig die Auswirkungen von Medikamentenänderungen auf den Krankheitsverlauf vorherzusagen. So soll ersichtlich sein, welche primären Krankheitssymptome sich bei einer Medikamentenreduktion verschlechtern und welche akzeptabel sind, um Nebenwirkungen zu reduzieren.
Korrelationen erkennen
Im Parkinson-Monitor werden Hunderte einzelne Parameter erfasst. Das Fraunhofer IGD entwickelte Dashboards, die es den Behandelnden ermöglichen, trotz dieser Vielzahl von Daten den Überblick zu behalten. Die Lösung wählt dazu für Ärztinnen und Ärzte ähnliche Fälle der Vergangenheit zu ihren aktuellen Patientinnen und Patienten aus. Der Parkinson-Monitor verknüpft zudem die Daten miteinander und erkennt Korrelationen. Das Entwicklungsteam nutzte zum Trainieren der Lösung Realdaten der Parkinson's Progression Markers Initiative. Die Web-Anwendung vereint ein Patiententagebuch, Bilddaten sowie zeitliche Verläufe.
Die Sicherheit und der Datenschutz der Anwendung werden durch das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE gewährleistet.
Visualisierte Verläufe
Der Parkinson-Monitor unterstützt Patientinnen und Patienten sowie medizinisches Personal gleichermaßen. Durch die Visualisierung und Erklärung der Krankheitsverläufe können die Nutzenden einen besseren Einblick in den Parkinson-Krankheitsverlauf erhalten und selbstbestimmte Entscheidungen treffen, etwa die Anpassung ihres Lebensstils. Zusätzlich bietet der Parkinson-Monitor auch für Betreuungspersonen aus dem Umfeld wertvolle Einblicke.
Im nächsten Schritt wird die Lösung mit einem klinischen Partner an einer aktuellen Patientengruppe getestet, um Feedback zur Nutzerfreundlichkeit zu erhalten.
