KI-basierte Operationsplanung und Risikoanalyse bei der Resektion von Nierentumoren

RENALCARE

Im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts RENALCARE werden vom Fraunhofer IGD in Kooperation mit seinen klinischen und Industriepartnern Softwarelösungen für die patientenspezifische Entscheidungsunterstützung beim Nierenkrebs entwickelt. Im Fall von Nierentumoren werden heutzutage, wenn möglich, Teilresektionen (partielle Nephrektomien) bevorzugt. Bei solchen Eingriffen wird das erhaltene gesunde Gewebe maximiert und die peri- und post-operativen Risiken minimiert. Dadurch werden auch die mit der Behandlung verbundenen Kosten reduziert. Die Entscheidung, welche Patienten dafür geeignet sind, ist daher von größter Bedeutung.

Risiken und Komplikationen unterschiedlicher Therapien vorhersagen

Bei der Therapieentscheidung spielen die Nephrometrie-Scores eine wichtige Rolle. Diese ermöglichen, dass eine größere Anzahl von Patienten von einer partiellen Nephrektomie profitieren können. Diese Entscheidung basiert dann nicht mehr lediglich auf der Tumorgröße. Stattdessen haben die Scores das Ziel, die Risiken und Komplikationen unterschiedlicher Therapien vorherzusagen und benutzen dafür eine Vielzahl von Parametern, welche die Entscheidung beeinflussen. Aufgrund der steigenden Komplexität dieser Berechnung werden die Scores – trotz ihrer Vorteile – in der täglichen Routine oft nicht benutzt.

Automatische Bewertung relevanter Scores

Das Ziel von RENALCARE ist es, die klinischen Experten mit einem Tool zu versorgen, das die für die Therapieplanung von Nierentumoren relevanten Scores automatisch berechnet. Diese beinhalten die Scores Padua, R.E.N.A.L., C und ABC. Die automatische Berechnung der Scores soll mithilfe von Bild- und Textanalyse durchgeführt werden. Alle extrahierten Informationen und Visualisierungen werden in einen strukturierten Befund integriert und den Ärzten zur Verfügung gestellt.